„Das Projekt hat mir aufgezeigt, dass hinsichtlich fotografischer Auseinandersetzung mit dem Überthema „Ökologie“ sehr schnell der Klimawandel in meinen Bildern erlebbar wird, obwohl ich mich nicht konkret auf ihn beschränkt habe. „Zeit, Wandel und Wert“ gehören für mich klar zu einem Mindmap in Bezug auf die Ökologie. Diese Begriffe haben mir als eine Art „Leitfragen“ gedient und mich durch meine Arbeit begleitet. Sie sprechen für sich, wenn es um den Klimawandel geht, aber nicht nur das. Es sind drei wesentliche Stichwörter, über die sich der moderne Mensch beziehungsweise die ganze Weltbevölkerung Gedanken machen sollte.

Nebenbei dürfen wir nicht vergessen, dass wir Natur sind, weshalb wir die Erde mehr schützen sollten. Wer aufmerksam ist, nicht bewusst wegschaut und etwas verändern will, kann etwas bewirken und erfahren. Erfahrung ist das, worauf es ankommt, und vor allem, neugierig zu bleiben.

Ich habe durch meine Arbeit in der Natur ebenso erfahren, dass sehr viel im Leben von Gegensätzen geprägt ist, aber dass es immer zwei Pole braucht, die sich ergänzen. Sonne und Schatten, Geben und Nehmen, Oberfläche und Unterfläche, Freude und Schmerz, Ruhe und Unruhe sowie Reaktion und Proaktion. Ohne diese Pole gäbe es keine Spannung und Entspannung. Ich durchforstete die Natur nach ihren Verletzlichkeiten, Eigenheiten und Strukturen. Ich begab mich auf eine berührende Reise. Die Risse in den Böden schienen mich zu alarmieren, wie es der Erde geht. Ich bin der Meinung, dass man besondere Fotos machen kann, wenn es einem gelingt, eine Art von Beziehung mit dem Motiv einzugehen und wenn man sich bewegt beziehungsweise die Perspektive ändert.

Wie wollen wir Menschen das komplexe Thema „Ökologie“ begreifen, wenn wir nicht den Mut haben, Nähe zu dem Thema aufzubauen? Eine Frage, die sich auch auf Bewegung bezieht. Wie bewegt sich der heutige Mensch? Nähe und Distanz? Zudem habe ich mehr begriffen, dass alles im Leben ein Prozess ist. Die Pflanzen bewegen sich im Wind. Wolken schieben sich vor die Sonne. Was bedeutet für Sie die Natur?“