1. Plant based activism (Hommage an Maurice Maggi), 2024

„Wie kann man sich aktivistisch in der Klimakrise verhalten? Welcher Methoden kann man sich bedienen, um Problemen wie schwindender Biodiversität entgegenzuwirken? Wie kann man eine fast ausschliesslich negativ konnotierte Ikonographie des Klimawandels in eine positive umwandeln, um, anstatt in Ohnmacht und Hoffnungslosigkeit zu verharren, aktiv zu werden?

Der Stadtzürcher Gärtner, Koch und Aktivist Maurice Maggi begann schon in den 1980er Jahren damit, auf seinen Wegen durch die Stadt Vegetationsflächen mit selbst gemachten Blumensamenbomben zu versehen. Maggi kreierte so mit seinen wilden Saaten kleine Biotope, förderte dadurch die Biodiversität und schaffte zugleich ästhetische Naturflächen im öffentlichen Raum. Mittlerweile hat auch die Stadt Zürich den Mehrwert solcher Trittsteinbiotope erkannt. Der kommunale Richtplan 2021 sieht eine Steigerung ökologisch wertvoller Lebensräume von aktuell 11% auf 15 % bis 2040 vor. Dank vielfältiger Nischen und Strukturen verzeichnet die Stadt heute eine wachsende Biodiversität. Meine fotografische Arbeit beschäftig sich mit dieser positiven, ökologischen Entwicklung.

Vor 40 Jahren als subversive, florale Graffiti entstanden, zeugen die analogen Farbfotografien von einer Stadt, die wuchert und blüht, starre Strukturen aufbricht und gleichzeitig Lebensraum für viele Lebewesen bietet. Ein Stadtbild, das zunehmend ergänzt wird mit Kleinbiotopen am Strassenrand. Meine Bilder wollen als ein positives Beispiel dafür stehen, wie wir lokal aktivistisch sein können und so unmittelbar zu einer Verbesserung oder Wiederherstellung von Ökosystemen und Lebensräumen einwirken können.“

2. Untitled (Blue Forest), 2023

„Die Fotografie Untitled (Blue Forest) habe ich im Verzascatal auf Schwarzweiss-Film aufgenommen. Im Fotolabor belichtete ich das Negativ auf Farbpapier mit drei Belichtungsdurchgängen in gelb, blau und rot. Für mich stand hier die Auseinandersetzung mit Mythen und Vorstellungen vom Wald im Vordergrund.“